KrankheitsbildSinusitis – Was ist eine Nasennebenhöhlenentzündung?

Eine Sinusitis geht oft mit einer Erkältung einher

Zu einer akuten Sinusitis kommt es meistens im Rahmen einer gewöhnlichen Erkältung, wenn die Entzündung der Nasenschleimhaut auf die Nebenhöhlen übergreift.

Die Nebenhöhlen sind mehrere Hohlräume im Schädelknochen, die sich um die Nase herum angliedern und über enge Durchgänge mit ihr verbunden sind. Zu ihnen gehören die Stirn- und Kieferhöhlen, die Keilbeinhöhle und die Siebbeinzellen.

Wie alle Atemwege sind diese Hohlräume von einer dünnen Schleimhaut ausgekleidet. Die Schleimhaut ist für die Reinigung der Nebenhöhlen zuständig. Sie produziert ein flüssiges Sekret, das Staub- und Schmutzpartikel, die bei der Einatmung in die Nasennebenhöhlen gelangen, über Nase und Rachen abtransportiert. Ein störungsfreier Sekretfluss und eine ausreichende Belüftung der Nebenhöhlen ist eine Voraussetzung für die Reinigungsfunktion der Schleimhaut.

Bei einer Sinusitis ist der Sekretfluss aus den Nasennebenhöhlen in die Nase jedoch gestört.

Ursachen: Wie entsteht eine akute Sinusitis?

Eine akute Nasennebenhöhlenentzündung entsteht häufig im Rahmen eines gewöhnlichen Schnupfens (Rhinitis). Wenn sich die Nasenschleimhaut entzündet, produziert sie vermehrten Schleim, um eindringende Krankheitserreger abzuwehren. Der Schleim verstopft dabei nicht nur die Nase, sondern auch die feinen Verbindungsgänge zu den Nebenhöhlen.

Die Folgen: eine mangelnde Belüftung der Nebenhöhlen und ein gestörter Sekretabfluss. Beste Voraussetzungen also für eine Ausbreitung der Infektion von der Nase auf die Nebenhöhlen. Weil die Nase bei einer Sinusitis eigentlich immer beteiligt ist, spricht man in der Medizin fachlich korrekt von einer Rhino-Sinusitis.

In 90 % der Fälle sind Erkältungsviren für die Entstehung einer Sinusitis verantwortlich, in 10 % sind bakterielle Erreger die Ursache einer Nasennebenhöhlenentzündung. In der Folge stellen sich die typischen Sinusitis-Symptome wie Kopfschmerzen, Müdigkeit, eitriger Nasenausfluss und Druckschmerz in den Nebenhöhlen (vor allem beim Bücken) ein.

Eine einfache akute Sinusitis verschwindet in den meisten Fällen nach einiger Zeit von allein. Bei 80 von 100 Patienten mit einer Kieferhöhlenentzündung lassen die Symptome nach 1–2 Wochen deutlich nach.

Therapie: Wie behandelt man eine Sinusitis?

Zur Linderung der Sinusitis-Beschwerden gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten:

  • Abschwellende Nasensprays verengen die Blutgefäße und bringen vorübergehende Linderung – aber Vorsicht: Bei längerer Anwendung droht Gewöhnungsgefahr!
  • Pflegende Nasensprays, Nasenduschen oder Sole-Inhalationen sind schonendere Alternativen zu abschwellenden Nasensprays (Nasensprays bei Sinusitis).
  • Schmerzmittel mit den Wirkstoffen ACC, Ibuprofen oder Paracetamol tragen zu einer Verbesserung des Befindens bei (Medikamente bei Sinusitis).
  • Auch viele Hausmittel eignen sich hervorragend, um die Symptome abzumildern. Hier finden Sie die 8 besten Hausmittel bei Nasennebenhöhlenentzündungen.
  • Klingen die Symptome nach 2 Wochen nicht ab, kann im Fall eines bakteriellen Infekts die Gabe von Antibiotika bei hartnäckiger Sinusitis notwendig sein.
  • Ansonsten sind kortisonhaltige Nasensprays das Mittel der ersten Wahl.
  • Eine Operation im Bereich der Nasennebenhöhlen kann sinnvoll sein, wenn Komplikationen drohen oder immer wieder akute Infektionen auftreten.

Wird eine chronische Nasennebenhöhlenentzündung nicht behandelt, kann das ernsthafte Komplikationen nach sich ziehen. Von einem „Etagenwechsel“ spricht man unter Medizinern, wenn die Entzündung eine Etage nach unten wandert. Kehlkopf und Bronchien können dann in Mitleidenschaft gezogen werden. Sogar die Entstehung einer asthmatischen Erkrankung oder einer Hirnhautentzündung ist möglich.

Was ist eine chronische Sinusitis?

Eine chronische Sinusitis unterscheidet sich grundsätzlich von der akuten Sinusitis. Patienten, die unter immer wiederkehrenden Symptomen leiden, sind selten komplett beschwerdefrei. Die Erkrankung verläuft dann in Schüben, klingt aber nie vollständig ab. So kann es bei einigen Patienten zu vier oder mehr jährlichen Sinusitis-Schüben mit vermehrter Symptomatik kommen.

Die Ursache der chronischen Sinusitis ist in solchen Fällen häufig anatomisch bedingt. Verengte Durchgänge zu den Nebenhöhlen, eine krumme Nasenscheidewand oder Wucherungen der Schleimhaut (sogenannte Nasenpolypen) können z. B. die Anfälligkeit mancher Patienten für die Entstehung einer chronischen Sinusitis erklären. Aber auch Allergien oder Unverträglichkeiten können an der Entstehung beteiligt sein.

Die Therapie der chronischen Sinusitis ist weitaus komplexer als die Therapie der akuten Sinusitis und stark vom Einzelfall abhängig. In einigen Fällen kann hier auch eine Operation hilfreich sein. Der erfolgreiche Ausgang einer solchen OP ist jedoch nur schwer vorhersagbar und sollte gut bedacht werden.

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